Die fünfte Krone für Lena Mader
Zum fünften Mal hat sich Lena Mader vom Schachclub Ramstein-Miesenbach die Krone der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft im klassischen Schach gesichert.
Zwölf Frauen trafen sich in Eisenberg, um sich für die deutschen Meisterschaften 2026 zu qualifizieren. Mit Startplatz zwei war Lena Mader (Wertungszahl ELO 1884) eine von zwei Favoritinnen auf den Gesamtsieg. Mit Lena Kalina (ELO 1916) vom Schachclub Landskrone stand ihr eine junge, ambitionierte Spielerin als härteste Konkurrentin gegenüber. Bei über 30 Grad im nicht klimatisierten Spielsaal war es nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperlich schweißtreibende Herausforderung. An drei Tagen mit jeweils zwei Doppelrunden kämpften die Spielerinnen um den Sieg.
Nach intensiver Vorbereitung startete Mader in ihr inzwischen 100. Wertungsturnier. Zwei- bis dreimal pro Woche absolviert sie jeweils zwei bis drei Stunden Schachtraining – für sie längst Standard. Ergänzt wird das Programm durch Taktikaufgaben und den regelmäßigen Besuch des Schachclubs.
Duell der Favoritinnen endet früh remis
In den ersten beiden Runden gegen schwächere Gegnerinnen gelang es Mader erst im Endspiel, die vollen Punkte einzufahren. In 90 Minuten mussten 40 Züge absolviert werden. Danach gab es einen Zeitzuschlag von weiteren 30 Minuten für den Rest der Partie. Maders Ziel lautete: Zeitnot vermeiden. Sie hatte die Schachuhr stets im Blick und immer eine bessere Zeit als ihre Gegnerinnen.
In Runde drei kam es dann in der Nachmittagspartie zum Duell der beiden Favoritinnen: Lena Kalina mit den weißen Steinen gegen Lena Mader mit Schwarz. In einer von beiden Seiten sehr positionell geführten Partie geriet Kalina bereits nach 22 Zügen in hochgradige Zeitnot – sie hatte nur noch etwa fünf Minuten für die verbleibenden 18 Züge. In ausgeglichener Stellung bot sie ihrer Gegnerin ein Remis an, das Lena Mader nach sorgfältiger Abwägung annahm. Überraschenderweise zog durch dieses Unentschieden eine dritte Spielerin, Verena Rotermund aus Mainz, mit drei Punkten an beiden vorbei.
Die falsche Figur gewählt
Der letzte Tag musste die Entscheidung bringen. Die Auslosung bescherte Lena Mader die deutlich schwierigere Partie gegen Verena Rotermund, während Lena Kalina die vermeintlich leichtere Aufgabe gegen die erst elfjährige Nachwuchsspielerin Emma Tiuca aus Trier zu bewältigen hatte. Doch Tiuca blieb ruhig und abgeklärt, zeigte keine Regung – und spielte eine überzeugende Partie. Im Endspiel ließ sie ihrer Gegnerin keine Chance. Der Weg zur Meisterschaft war damit für Lena Mader frei.
Doch auch hier kündigte sich eine dicke Überraschung an. Die Zuschauer, allesamt schachbegeisterte Spieler, sahen, wie sich die Stellung für Verena Rotermund Zug um Zug verbesserte. Die Partie stand kurz vor dem Ende. Bei der Frage, ob der Turm oder die Dame auf die siebte Reihe geht, entschied sich Rotermund dann für die falsche Figur. Ihre Gegnerin konnte sich aus der heiklen Lage befreien und die Partie für sich entscheiden.
Damit war der Weg für Lena Mader, die in der Pfalz auf Ranglistenplatz vier der Frauen geführt wird, endgültig frei. Durch einen frühen Figurengewinn konnte sie die letzte Partie nach kurzer Spielzeit für sich entscheiden – und sich zum fünften Mal nach 2008, 2014, 2019 und 2023 Rheinland-Pfalz-Meisterin nennen. Damit ist sie für die deutschen Meisterschaften 2026 qualifiziert.
Info
Training beim Schachclub Ramstein-Miesenbach für Einsteiger: freitags von 18.30 bis 20 Uhr, für erfahrene Spieler freitags ab 20 Uhr, Jugend dienstags und freitags von 16 bis 18.30 Uhr. Kontakt: Werner Weller per E-Mail: we.weller@t-online.de oder Telefon/WhatsApp: 01755935514.
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