202312

Zweiter Sieg in Folge für unsere erste Mannschaft. In Birkenfeld konnte man mit einem knappen 4,5 zu 3,5 Erfolg nach Hause fahren und bleibt somit weiterhin an der Tabellenspitze.

1. Pfalzliga

Brett SF Birkenfeld SG Ramstein-Niedermohr Ergebnis
1 Bleisinger, Emil Sievers, Andy ½ – ½
2 Biehl, Tim Rölle, Philipp ½ – ½
3 Sidon, Mike Böhm, Martin ½ – ½
4 Szylman, Jaroslaw Diehl, Holger ½ – ½
5 Kendzior, Uwe Schliedermann, Mario 0 – 1
6 Lozar, Peter Bayer, Roman ½ – ½
7 Ibrahim, Mazin Anschau, Thomas 1 – 0
8 Friedhoff, Mirco Demuru, Antonio 0 – 1

202322

Am vergangenen Sonntag kam es in der 1. Pfalzliga zum Heimduell der 2. Mannschaft der SG Ramstein-Niedermohr gegen die Schachfreunde Pirmasens 2. Beide Mannschaften hatten ihr erstes Saisonspiel verloren und daher galt es mit einem Sieg Anschluss ans Mittelfeld zu gewinnen. Die Schachfreunde aus Pirmasens mussten an den ersten 8 Brettern fünf Ersatzspieler aufbieten. Ramstein-Niedermohr, welche mit 8 Spielern aus Ramstein-Miesenbach angetreten war, konnte hingegen bis auf einen Spieler die Stammmannschaft aufbieten. Damit war die Favoritenrolle klar verteilt. An allen Brettern sprachen die Wertungszahlen für die SG Ramstein-Niedermohr.

Blick in den Turniersaal  

Pünktlich um 10 Uhr wurden die Uhren in Gang gesetzt und die Zeit lief. Nach einer Stunde Spielzeit führten die meisten Spieler erst 15 Züge auf dem Brett aus. Mit einer Bedenkzeit von über 2,5 Stunden pro Spieler konnte man sich beiderseits Zeit für die besten Züge lassen.

An Brett 6 gewann die sechsfache Pfalzmeisterin Lena Mader nach fast zwei Stunden Spielzeit durch eine dreizügige Kombination eine ganze Figur ihres Gegners. Kurze Zeit später gab ihr Gegner Roland Kratz die Partie auf, weil ein weiterer Figurenverlust unausweichlich war.

Vorher einigten sich an Brett 7 Dr. Stefan Weis und sein Gegner in ausgeglichener Stellung auf Remis. Zeitgleich steuerte am Brett 8 Günter Agne in seinem zweiten Spiel für die 1. Mannschaft gegen Jan Raaphorst mit 2 Mehrbauern einen ganzen Punkt bei. Somit führte die SG Ramstein-Niedermohr II nach nicht mal 3 Stunden Spielzeit mit 2,5:0,5.

Günter und Stefan bei der Analyse

Am Brett 3 war für Alexander Paul mit einer Dame mehr, jedoch im Kampf gegen weit vorgerückte verbundene Bauer, nichts mehr zu machen und er musste überraschend gegen den Jugendspieler David Schwarz die Niederlage hinnehmen. In ausgeglichener Stellung einigten sich Mannschaftsführer Christian Hofmann und der langjährige Landesspielleiter Klemens Ranker am Brett 5 auf ein gerechtes Remis.

Manuel Weller an Brett 1

Schachspiele, die bei den Kindern und Jugendlichen nach einer Stunde beendet sind, fangen in den oberen Ligen, wie der Pfalzliga, erst richtig an. In einer spannenden Partie am Brett 1 kam es zum Duell der beiden wettkampferfahrensten Spieler. Andreas Stock mit der Erfahrung von 237 Turnieren führte die weißen Steine gegen Manuel Weller mit einer Turniererfahrung von 175 Turnieren. Klarer Favorit war Manuel, der mit einer Wertungszahl von 2243 um fast 300 Punkte besser lag. Zug um Zug engte Manuel seinen Gegner ein. Ein gegnerischer Springer, der sich gerade für den Angriff auf dem Damenflügel positionierte, zog mangels Felder wieder auf die Grundreihe zurück. Am Königsflügel öffnete sich hingegen das Spiel und die g-Linie war lange umkämpft.

Letztendlich entschied Manuel das Spiel für sich, indem er seinem Gegner durch ein Ablenkungsopfer bereitwillig seine Dame anbot, was dieser aber ablehnte, weil einzügig Matt drohte. Zwei Züge später, nach 4 Stunden Spielzeit, war der Druck einfach zu groß und die Erfahrung musste sich letztendlich der Spielstäke geschlagen geben. Damit war der wertvolle vierte Punkt gesichert.

Mit einem Bauern mehr einigte sich unser Spieler Ulli Diesterweg mit dem Präsidenten des Pfälzischen Schachbundes Michael Müller am Brett 2 zum Remis. Damit war der Mannschaftskampf nach 4,5 Stunden Spielzeit entschieden.

Wer dachte, dass nun die letzte, nicht mehr entscheidende Partie an Brett 4, zu einem schnellen Ende kommen würde, hatte sich getäuscht. Tobias Schneider erwehrte sich einem massiven Angriff am Königsflügel. Michael Schäfer von Pirmasens fuhr alles auf, was er hatte, und richtete beide Türme, Dame und Springer gegen den weißen König. Die Verteidigung von Tobias hielt Stand und er ging stattdessen selbst zum Gegenangriff über, indem er seinen Springer gegen den gegnerischen Turm abtauschte. Damit war der Angriff gebrochen und die Abwicklung im Endspiel war eine klare Sache.

Nach 5,5 Stunden Spielzeit war der Mannschaftskampf mit einem überzeugenden 5,5:2,5-Sieg für SG Ramstein-Niedermohr II entschieden. Dieser Sieg bringt die Mannschaft in die Erfolgsspur und verspricht eine spannende Saison in der 1. Pfalzliga.

BrettSG Ramstein-Niedermohr 2SC Pirmasens 1912 2Ergebnis
1Weller, ManuelStock, Andreas1 – 0
2Diesterweg, UlliMüller, Michael½ – ½
3Paul, AlexanderSchwarz, David0 – 1
4Schneider, TobiasSchaefer, Michael1 – 0
5Hofmann, ChristianRanker, Klemens½ – ½
6Mader, LenaKratz, Roland1 – 0
7Weiß, Stefan, Dr.Wolf, Harald½ – ½
8Agne, GünterRaaphorst, Jan½ – ½

Text und Fotos: Werner Weller

202371

Spannendes Duell der Spielgemeinschaft

Am vergangenen Sonntag wurde in Niedermohr ein bemerkenswertes Duell im Schach ausgetragen, als die Spielgemeinschaft (SG) Ramstein-Niedermohr 9 gegen die 7. Mannschaft der SG Ramstein-Miesenbach antrat. Diese beiden Schachvereine hatten bereits in der letzten Saison beschlossen, sich zu einer Spielgemeinschaft zusammenzuschließen, doch in diesem Spiel traten sie mit ihren eigenen Spielern an. So kam es zu einem direkten Kräftemessen der beiden Vereine, die trotz ihrer Gemeinschaftlichkeit weiterhin ihre Eigenständigkeit bewahren.

In der Kreisklasse B war die Spannung förmlich greifbar, als die Jugendspieler beider Vereine sich gegenüberstanden. Mit einem klaren 3,5:0,5 Auswärtssieg konnten sich die Jugendlichen des SC Ramstein-Miesenbach durchsetzen und die ersten Punkte der Saison einfahren.

Felix Dietrich eröffnete den Wettbewerb, indem er seine Partie am 4. Brett gegen Jan Bader zügig gewann. Angel Sanchez-Navarro, der am ersten Brett spielte, benötigte nur 45 Minuten, um sich gegen Mila Raddatz durchzusetzen. Die Anspannung war bei allen Spielern spürbar, da es für sie der erste Turniereinsatz war. Mit einer 2:0-Führung ging es kämpferisch weiter.

Nach einer Stunde Spielzeit sicherte Robert Wall an Brett 3 den Siegespunkt für Ramstein-Miesenbach, indem er gegen Emil Wigand gewann. Doch das aufregendste Duell des Tages fand an Brett 2 statt, wo Angels Bruder Martin gegen Nils Wigand kämpfte. Bereits 100 Minuten waren gespielt, der 40. Zug war ausgeführt, und dennoch war keine Entscheidung in Sicht. Das Partieformular mit den Zügen war auf der ersten Seite schon gefüllt, die Rückseite musste genommen werden. Martin lehnte drei Remisangebote entschieden ab, und sein unerschütterlicher Wille war spürbar. Doch am Ende musste er sich mit einem Unentschieden zufriedengeben.

In diesem Duell der Spielgemeinschaft Ramstein-Niedermohr setzte sich die Jugend des SC Ramstein-Miesenbach klar mit 3,5:0,5 durch und sicherte sich den verdienten Sieg. Für die 9. Mannschaft geht es am 8. Oktober um 10 Uhr mit einem Heimspiel gegen Weilerbach 5 weiter. Die Spieler haben bewiesen, dass sie in der kommenden Saison eine starke Konkurrenz sein werden.

Angel Sanchez-Navarro am Spitzenbrett

Kreisklasse B

Brett SG Ramstein-Niedermohr 7 SG Ramstein-Niedermohr 9 Ergebnis
1 Raddatz, Mila Navarro Sanchez, Angel 0 – 1
2 Wigand, Nils Navarro Sanchez, Martin ½ – ½
3 Wigand, Emil Wall, Robert 0 – 1
4 Bader, Janick Ben Dietrich, Felix 0 – 1

Text und Bild von Werner Weller

202381

Spannendes Unentschieden im Duell Jungs gegen Mädchen
Am vergangenen Sonntag erlebte die Spielgemeinschaft (SG) Ramstein-Niedermohr 8 ein spannendes Heimspiel in der Kreisklasse B gegen Mackenbach 6. Was dieses Duell besonders bemerkenswert machte, war die Tatsache, dass die Mackenbacher Mannschaft mit vier Mädchen antrat, in einer Sportart, die immer noch von Jungen und Männern dominiert wird und in der Mädchen und Frauen bundesweit nur etwa 10% der Spieler ausmachen. Diese außergewöhnliche Aufstellung verdient Anerkennung und Beachtung.
Am ersten Brett der Begegnung standen sich Tobias Staab von der SG Ramstein-Niedermohr und Magdalena Heß gegenüber, die Vizemeisterin der U10 im Bezirk 6. In einem intensiven Duell konnten sich die beiden Kontrahenten schließlich auf ein Unentschieden einigen. Dieses Ergebnis unterstreicht die bemerkenswerte Leistung von Magdalena Heß gegen einen erfahrenen Spieler wie Tobias Staab.
Am zweiten Brett trat Tobi Olanrewaju für die SG Ramstein-Niedermohr 8 an und konnte seine erste Turnierpartie gegen Daniela Merker gewinnen. Dieser Erfolg war ein ermutigender Start für Tobi Olanrewaju und zeigte seine spielerische Stärke.
Leider musste sich Yomi Olanrewaju, Tobis Bruder, am dritten Brett gegen Leonie Bunsch geschlagen geben. Die Begegnung zwischen den beiden Spielern war hart umkämpft, aber Leonie Bunsch setzte sich letztendlich durch.
Die kürzeste Partie des Tages fand am vierten Brett statt, als Daniel Hoof sein erstes Spiel gegen Antonia Kartarius bestritt. Hier einigten sich beide Spieler sehr rasch auf eine Punkteteilung.
Insgesamt endete das Duell zwischen der SG Ramstein-Niedermohr 8 und Mackenbach 6 mit einem spannenden Unentschieden von 2:2. Dieses Ergebnis unterstreicht die Vielfalt und Spannung im Schachsport und zeigt, dass Geschlecht keine Rolle bei der Leistungsfähigkeit am Schachbrett spielen sollte. Die Spielerinnen und Spieler beider Mannschaften haben mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für das Schachspiel gezeigt, dass Schach für alle da ist, unabhängig von Geschlecht oder Alter.
Gerne können Jungs und Mädchen ihr Schachtalent in den Trainingsstunden der SG Ramstein-Niedermohr zeigen. Kommt einfach vorbei!

Kreisklasse B

Brett SG Ramstein-Niedermohr 8 SC Mackenbach 6 Ergebnis
1 Staab, Tobias Heß, Magdalena ½ – ½
2 Olanrewaju, Tobi Merker, Daniela 1 – 0
3 Olanrewaju, Yomi Bunsch, Leonie 0 – 1
4 Hoof, Daniel Kartarius, Antonia ½ – ½

Text von Werner Weller

202331

Gelungener Saisonstart der Spielgemeinschaft

Die Spielgemeinschaft (SG) Ramstein-Niedermohr 3 eröffnete die neue Schachsaison in der 2. Pfalzliga West mit einem aufregenden und hart umkämpften Wettkampf gegen Winnweiler 1. Mit einem knappen 4,5:3,5-Sieg sicherten sich die Spieler aus Ramstein-Niedermohr den verdienten Sieg am ersten Spieltag.

Das Spiel begann mit Spannung, als Antonio Demuro an Brett 3 eine ausgeglichene Stellung gegen Rolf-Peter Seiler erreichte und die Partie schließlich mit einer Remis endete. Ein erfreulicher Moment für die SG Ramstein-Niedermohr 3 war der souveräne Sieg von Neumitglied Johannes Thum an Brett 5 gegen Christian Lacmann. Nach einer beeindruckenden 30-jährigen Schachabstinenz kehrte Johannes Thum zum Schach zurück und fand scheinbar nahtlos in seinen Rhythmus zurück.

Am sechsten Brett entfachte ein wahrer Schlagabtausch ab dem dritten Zug zwischen Jochen Meier und Klaus Conrad, wobei letzterer das Königsgambit servierte. Trotz eines doppelten Figurenopfers von Conrad wehrte sich Meier erfolgreich und glich Zug um Zug seinen Entwicklungsnachteil aus. Schließlich konnte er die Partie in ein klar gewonnenes Endspiel überführen. Solche Eröffnungen sind nichts für schwache Nerven!

Am zweiten Brett kämpfte Günter Agne lange Zeit wacker gegen Marcel Römer, verlor aber schließlich im Endspiel. Ein möglicherweise erreichbares Remis im Damenendspiel mit sechs gegen fünf Bauern wurde durch den Austausch der Damen für den Gegner vereinfacht.

Brett sieben sah ein spektakuläres Duell zwischen Kevin Engels und seinem Gegner, bei dem es nach Angriffen von beiden Seiten, wie aus dem Nichts heraus, zu einem drohendem Matt oder dem Gewinn der Dame durch Kevin kam. Bernhard Topp opferte seine Dame und versuchte das Unmögliche, während Kevin souverän das Spiel zu Ende brachte.

Damit stand es 3,5:1,5 für die SG Ramstein-Niedermohr 3, und an Brett 8 befand sich Peter Hamberger in einer ausgeglichenen Stellung. Klug bot er seinem Gegner Volker Wawruch eine Punkteteilung an, die dieser nach kurzer Überlegung annahm. Das Mannschaftsremis war somit bereits mit 4:2 gesichert.

Werner Weller an Brett 4 begann mit einem Entwicklungsnachteil, konnte aber im Mittelspiel seinen Vorteil durch geschickten Abtausch zurückgewinnen. Mit sechs gegen fünf Bauern im Endspiel und Dame und Turm auf jeder Seite bot Weller seinem Gegner Roland Fohs ein Remis an, das dieser notgedrungen akzeptierte.

Der Mannschaftskampf war somit entschieden! Mit einem knappen 4,5:3,5-Sieg sicherte sich die SG Ramstein-Niedermohr 3 einen erfolgreichen Saisonstart gegen Winnweiler 1. Eduard Gorte kämpfte als letzter Spieler am ersten Brett noch gegen den Spitzenspieler von Winnweiler, Robert Schnicke. Eduard konnte mit seiner offensiven Spielweise Robert Schnicke überraschen und kam zu einer aussichtsreichen Stellung. Leider verbrauchte er hierbei erhebliche Zeit und im Endspiel konnte Schnicke seine ganze Erfahrung ausspielen und gewann zwei weitere Bauern und entschied die Partie zu seinen Gunsten.

Das Team der SG Ramstein-Niedermohr 3 kann stolz auf diese großartige Leistung sein und sieht nun mit Vorfreude der zweiten Runde entgegen, die am 22. Oktober um 10 Uhr zu Hause gegen Eisenberg 1 stattfinden wird. Zuschauer sind gerne willkommen. 

2. Pfalzliga West

Brett TV Winnweiler SG Ramstein-Niedermohr 3 Ergebnis
1 Schnicke, Robert Gorde, Eduard 1 – 0
2 Römer, Marcel Agne, Günter 1 – 0
3 Seiler, Rolf-Peter Demuru, Antonio ½ – ½
4 Fohs, Roland Weller, Werner ½ – ½
5 Lacmann, Christian Thum, Johannes 0 – 1
6 Conrad, Klaus Meier, Jochen 0 – 1
7 Topp, Bernhard Engels, Kevin 0 – 1
8 Wawruch, Volker Hamberger, Peter ½ – ½

Text von Werner Weller

FIDE Schnellschachteamweltmeisterschaft in Düsseldorf

Meine Eindrücke über die FIDE Schnellschachteamweltmeisterschaft in Düsseldorf

In der beeindruckenden Kulisse der Rheinterrasse in Düsseldorf fand vom 25. bis zum 29. August die FIDE Schnellschachteamweltmeisterschaft (FIDE World Rapid Team Championship) statt. Ein Schachereignis, das die Herzen von Schachliebhabern weltweit höherschlagen ließ. Als Teilnehmerin, die erst am dritten Tag in das Geschehen eingriff, habe ich eine Reise durch eine Welt voller Spannung, Nervenkitzel und schachlicher Exzellenz gemacht.

Eine Mannschaft bestand aus 6 Spielern, wobei mindestens eine Frau mitspielen musste und ein Spieler mit einer Wertungszahl von unter 2000 ELO. Insgesamt wurden 12 Runden gespielt, jeden Tag jeweils 4 Runden mit dem Spielmodus 15 Minuten plus 10 Sekunden Zeitzugabe pro Zug.

Meine Teilnahme am 26. und 27. August brachte eine emotionale Achterbahnfahrt mit sich. Mein erster Spieltag verlief vielversprechend, als ich 3 von 4 Partien für mich entscheiden konnte. Doch der zweite Tag erwies sich als kniffliger und ich musste mich mit einem einzigen Sieg begnügen. Am Ende stand eine Bilanz von 4 Punkten aus 8 Partien – ein 50%-Ergebnis, das mir gemischte Gefühle bescherte.­­­­

Was jedoch den allergrößten Eindruck hinterließ, war die Nähe zu den wahren Größen des Schachs: Wesley So (USA), Maxime Vachier-Lagrave (Frankreich), Mariya Muzychuk (Ukraine), Fabiano Caruana (USA), Richard Rapport (Ungarn), Vidit Gujrathi (Indien), Elisabeth Pähtz (Deutschland), Vincent Keymer (Deutschland), Jan-Krzyztof Duda (Polen), Nodirbek Abdusattorov (Usbekistan) und viele mehr …

Das Spiel der Weltklassespieler im Abstand von nur 1,5 Metern zu beobachten, ließ mich den Atem anhalten. Die Ruhe und Unauffälligkeit, mit der die Schachgroßmeister ihre Züge ausführten, verbarg die tiefgreifende Intensität ihrer Denkprozesse. Es war faszinierend zu beobachten, wie Weisheit, Erfahrung und Professionalität in jedem ihrer Züge mitschwangen. Sie agierten wie Maschinen.

Bei dieser Weltmeisterschaft bewunderte ich besonders die meisterhafte Spielweise der ehemaligen Schachweltmeisterin Hou Yifan aus China. Ihre Fähigkeit, Komplexität in Einfachheit zu verwandeln, war beeindruckend. Sie vermied übermäßig komplizierte Varianten und wählte stattdessen klare Fortsetzungen. Diese Herangehensweise spiegelte ihr tiefes Verständnis des Spiels wider. Hou Yifan steht für mich als eine Meisterin da, die mit ihrem ruhigen, aber souveränen Spielstil zeigte, dass der Erfolg im Schach auf einem soliden Fundament aus klarer Logik und grundlegenden Prinzipien beruht.

Während ich den strategischen Schachduellen der Großmeister zuschaute, fühlte ich mich gelegentlich, als könne ich ihre Gedanken lesen. Doch der Unterschied zwischen diesen Gedanken und der Fähigkeit, die besten Züge auszuführen, wurde mir bewusst. Diese Leistung auf höchstem Niveau zu erbringen, erfordert nicht nur Kenntnis, sondern auch die Gelassenheit eines wahren Meisters.

Die Eindrücke, die ich während dieser Schnellschachteamweltmeisterschaft gesammelt habe, haben meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert. Momente des Austauschs und der Beobachtung der Weltschachelite haben mich inspiriert und meine Leidenschaft für das Schachspiel neu entfacht.

Das Turnier bot mir die Gelegenheit die Schachlegenden persönlich kennenzulernen. Die Möglichkeit, Fotos zu machen, Autogramme zu sammeln und kurz mit einigen der Superstars zu sprechen, schuf unvergessliche Erinnerungen, die ich für immer in meinem Herzen tragen werde.

Insgesamt war die Teilnahme an der FIDE World Rapid Team Championship in Düsseldorf ein unvergessliches Erlebnis. Die Weltklasse-Spieler in Aktion zu sehen, ihre Denkweise zu verstehen und Teil dieser einzigartigen Schachweltgemeinschaft zu sein, war zweifellos das Highlight meiner schachlichen Laufbahn.

Text: Lena Mader; Fotos: Werner Weller